Erkennen, was Yoga so besonders macht
Ganz wichtig: Lassen Sie sich von nichts und niemandem überreden oder zwingend Gerade wenn Ihr Lehrer meint, dass Sie ihren Rücken noch ein Stückchen weiter drehen oder das Bein noch ein wenig höher nehmen sollten, oder wenn alle anderen in Ihrem Yogakurs eine bestimmte Stellung ganz mühelos können und lhr Ehrgeiz erwacht – gehen Sie niemals gegen ihr Gefühl vor. Ihr eigener Körper setzt den Maßstab. Niemand kennt Ihren Körper so gut wie Sie. Kein Tipp ist es, immer bis zur eigenen körperlichen Grenze zu gehen und dann wieder ein Stück zurückzuweichen.
Gerade in unserem Alltag, in dem wir oft bewegungslos verharren und versteifen, ist es wichtig, den Körper gleichzeitig zu kräftigen und dabei beweglich zu halten, damit Geist und Seele flexibel auf die Anforderungen des Alltags reagieren können. Yoga kann beides: die Muskulatur aufbauen und gleichzeitig entspannen. Die teilweise anspruchsvollen Haltungen beim Yoga, die niemals unter Druck, sondern lediglich durch die richtige Atmung erreicht werden sollten, trainieren Körper und Geist. So lernen wir auch unter schweren Anforderungen und unter Stress, sei er nun körperlicher oder seelischer Art, einen Zustand der Ruhe und Gelassenheit zu erreichen.
Yoga arbeitet nicht mit externen Gewichten oder Hilfsmitteln, sondern allein mit dem körpereigenen Gewicht. So kann es selten, und wenn, dann nur ehrgeizbedingt, zu Überlastungen kommen, und man lernt, die eigenen Grenzen zu respektieren. Die Stellungen (Ananas) wurden über Jahrtausende entwickelt, um jeden Muskel, jeden Nerv und jede Drüse des Körpers zu trainieren. Zu jeder Übung gibt es eine Gegenübung, die die belasteten Körperteile wieder entspannt. Man kann Yoga daher auch ohne Gefahr allein ausüben, wenn man einige Grundlagen der Ananas gelernt und verstanden hat.
Fast alle Sportarten in der westlichen Welt sind auf dem Wettbewerbsprinzip aufgebaut. Meist geht es darum, der Schnellste, Stärkste oder Geschickteste zu sein. Yoga ist das Gegenteil. Hier geht es nicht um den Kampf, um Position und Taktik, sondern um den Menschen selbst, um seine Fähigkeiten und Bedürfnisse. Eine große Regel der Yogaphilosophie lautet: „Tue das, was du tun kannst. Nicht mehr und nicht weniger“. Das ist es, was Yoga für jeden zu einer zutiefst persönlichen Sache macht, und so entwickelt jeder sein eigenes, individuelles Yoga.